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First Responder als Lebensretter

Rettung

Es sind dramatische Minuten am 16. Mai um die Mittagszeit. Sonja Auer kümmert sich um die Bienenvölker. Sie ruft kurz ihrem Mann Karl Auer (55), um sie bei einigen Handgriffen zu unterstützen. Und da passiert es. Karl wird von mehreren Bienen gestochen und das mit schwerwiegenden Folgen. Binnen kürzester Zeit tritt eine allergische Reaktion auf und es besteht akute Lebensgefahr. Eine perfekte Rettungskette rettet in Folge sein Leben.


An diesem Donnerstag ist eigentlich alles wie sonst. Der Gaflenzer Karl Auer berichtet: „Ich habe nur kurz meine Frau bei der Arbeit an den Bienenvölkern unterstützt, da sie mir gerufen hat. Plötzlich wurde ich von mehreren Bienen am Körper gestochen und bin in die danebenliegende Garage davongelaufen. Dort habe ich dann noch etwas Mineralwasser getrunken“. Aber schon nach wenigen Minuten setzt eine allergische Reaktion sein. Geistesgegenwärtig wählt Sonja Auer sofort den Notruf. Damit wird eine Rettungskette wie aus dem Bilderbuch in Gang gesetzt. Diese hat Karl Auer an diesem Tag sein Leben gerettet.

Die Rettungsleitstelle entsendet nach Einlagen des Notrufs sofort einen Rettungswagen, einen Notarzt und einen First Responder zum Einsatzort. Notfallsanitäter Niki Scheucher, der lediglich einen Straßenzug weiter wohnt, reagiert sofort und ist nur Minuten nach der Verständigung vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt liegt Karl Auer bereits regungslos am Boden. Für Niki Scheucher ist beim Eintreffen klar, was zu tun ist. „Ich habe sofort lebenswichtige Medikamente verabreicht und die weitere notfallmedizinische Versorgung vorbereitet“, schildert Niki Scheucher die ersten Maßnahmen. Schon wenige Minuten später trifft auch der Rettungswagen aus Weyer am Einsatzort ein. Die anwesenden Rettungskräfte stabilisieren gemeinsam mit dem in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffenen Notarzt den Patienten. Anschließend wird Karl Auer dann ins Krankenhaus überstellt.


Happy End schon am nächsten Tag

So plötzlich und dramatisch an diesem Tag im Mai die Situation auch ist, so rasch wendet sich das Blatt wieder zum Guten. Bereits am nächsten Tag verlässt Karl Auer das Krankenhaus und trifft wenige Tage später seinen Lebensretter Niki Scheucher. Nun hat Karl Auer sein Notfallmedikament selbst dabei und kann im Fall des Falles sofort reagieren. 


First Responder als Schrittmacher in der Rettungskette

Die Verfügbarkeit bestens qualifizierter Rettungssanitäter verkürzt die Eintreffzeit oft lebensrettender Hilfe ganz wesentlich. In Gaflenz wurde bereits im Jahr 2010 als erste Gemeinde im Einsatzgebiet des Roten Kreuzes Weyer eine First Responder Gruppe eingerichtet. Ausgestattet mit einem Notfallrucksack und einem Defibrillator beim Materialdepot bei der Feuerwehr Gaflenz, erreichen die ausgebildeten Rettungssanitäter den Einsatzort in kürzester Zeit und stellen so eine sofortige Basisversorgung sicher. Das Team umfasst derzeit mehr als ein Dutzend Mitarbeiter und wird regelmäßig alarmiert. „Wir sind mit diesem System nicht nur in Gaflenz, sondern flächendeckend von Kleinreifling bis Losenstein aktiv im Einsatz. Dafür stehen uns aktuell mehr als 60 Rettungs- und Notfallsanitäter in ihrer Freizeit zur Verfügung“, berichtet Bezirksrettungskommandant Stephan Schönberger nicht ohne Stolz.


Bildtext: First Responder und Notfallsanitäter Niki Scheucher (re. a.) trifft nur Minuten nach der Notfallmeldung ein und hat Karl Auer (li.a.) das Leben gerettet. Unter Mithilfe von Notfallsanitäter Jakob Kößl (Mitte) und weiteren Rettungskräften wird Karl Auer vor Ort stabilisiert und in das Krankenhaus eingeliefert.